Wednesday, February 03, 2010

Alias, Season 2

Warum mir die zweite Alias-Staffel besser gefallen hat als die erste? Natürlich auch, weil sie in den Actionsequenzen spektakulärer und abwechslungsreicher ist und nicht mehr so sehr auf Martial Arts macht - das sah einfach nie so richtig souverän aus in S01. Vor allem aber, weil die Verschwörung immer Allumfassender wird, weil sie expandiert und tendeziell die "Normalität" als Ganzes auffrisst und übernimmt, sich als neue, andere Totalität setzt. Will Tippin wurde schon im Lauf der ersten Staffel langsam in die Verschwörung hineingezogen, in der zweiten verliert er endgültig den Halt und gerät in den Strudel. Francie wird ebenfalls und ganz radikal ins Reich der Paranoia befördert, nachdem sie die erste Hälfte der Staffel damit beschäftigt ist, ein Restaurant zu eröffnen, das ganz eindeutig niemand interessiert, schon gar nicht die Serie, ebenso ergeht es einigen kleineren Figuren wie Sloanes Frau und am Ende der zweiten Staffel gibt es tatsächlich keine einzige halbwegs wichtige Figur außerhalb der Verschwörung. Eine Welt wird durch ihren schizophrenen Zwilling ersetzt und im Grunde fällt es niemand auf.
Immer lächerlicher wirken dann auch gerade die Versuche, so etwas wie eine "Normalität", ein "Alltagsleben" der Hauptfigur Sydney zu inszenieren. Irgendwann wird eine Party gefeiert, mit Sektgläsern und lachend ins Genick geworfenen Köpfen - falscher als so etwas können auch Serien wie OC California oder Beverly Hills 90210, die ich nie gesehen habe, unmöglich sein. Als ihre "reluctant romance" mit CIA-Langweiler Michael Vaughn dann doch in eine heiße (oder vielleicht doch eher: lauwarme) Phase eintritt, wird alles nur noch schlimmer. Weil der Serie aber auch gar nicht einfällt, wie diese beiden Figuren, die in der Verschwörungswelt, welche eben doch sehr eigene Regeln hat, funktional sind, im echten Leben aber beide exakt gleich öde wirken, auch nur halbwegs würdevoll aus diesem Story arc herausfinden sollen. Irgendwann stehen sie gemeinsam auf Schlittschuhen im Eishockeystadion, warum auch immer. Rambaldi wartet nicht, möchte man ihnen in diesem Moment zurufen, raus aus der Realität, aber schnell...

1 comment:

Ekkehard Knoerer said...

Gut zu wissen, dann probier ich's nochmal. Hab's irgendwann in der ersten Staffel bleiben lassen - nicht im engen Sinn gelangweilt, eher nicht mehr genug interessiert.